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Bockwindmühlen - Deutsche Windmühle
Die Kraftübertragung durch Segelflügel auf die Flügelwelle. Durch ein Kammrad erfolgt die Kraftübertragung auf den Bunkler. Der Bunkler treibt den Spill an, der das Mahlwerk im Steinboden in Bewegung setzt. Der Mahlgang einer Bockwindmühle ist in der Regel rechtslaufend. Verfügt eine Bockwindmühle über einen zweiten Mahlgang, wird dieser über ein zweites Kammrad oder über einen zweiten Bunkler angetrieben. Über einen Aufzug können Getreidesäcke zum Steinboden befördert werden. Seine Festigkeit erhält die Bockwindmühle über vier diagonale Standfinken, die auf Steinsockeln lagern. Über den Standfinken liegt der Sattel, bestehend aus vier verzapften Eichenbalken, die den Hausbaum fest umschließen. Der Bock liegt nicht genau mittig unter der Mühle, sondern ist zur Flügelseite hin verschoben, um Winddruck auszugleichen.
Die Flächen dieser Flügel bilden mit der Flügelwelle einen spitzen Winkel, und zwar nimmt die Größe dieses Winkels von den äußersten Enden der Windruthen bis an die Welle immer mehr zu, in der Weise, daß jeder Flügel nach Art eines Schraubenganges gleichsam gewunden erscheint. Ist die Mühle so gestellt, daß die Richtung des Windes mit der Welle parallel ist , so wirkt der Wind schief auf die Flügel, die durch ihr Ausweichen in Kreisbewegung versetzt werden. Damit die Mühle nach dem Winde gedreht werden kann, geht von der Hinterwand ein langer Baum, der sogenannte Sterz K in schiefer Richtung herab, welcher in den Hausbaum oder Ständer G H eingreift. An der Flügelwelle befindet sich das Kammrad D, welches in ein anderes Rad E eingreift, das an der Achse des Läufers befestigt ist. Da der Wind bald schwach, bald mit zu großer Stärke weht, so ist es erforderlich, die Flügelfläche nach der herrschenden Windstärke vermehren oder vermindern zu können. Bei dm gewöhnlichen Windmühlen wird dies durch das Ein - und Austhüren, oder durch Einbinden der Segel bewirkt."
Quelle: Hand- und Lehrbuch der Technologie, Dr. Johannes Rudolf Wagner, Leipzig 1860, S. 37f
Die Bockwindmühle in Papenburg
"Bockwindmühlen sind nothwendig in ihrer Größe beschränkt, da bei jeder
Veränderung des Windes das ganze Gebäude gedrehet werden muß. Fig. l ist
ein Durchschnitt, welcher das Innere einer solchen Mühle zeigt. Das
Mühlenhaus hat eine rechteckige Form und dem Winde steht eine schmale
Seite entgegen. (...) Der außerhalb der Mühle liegende Theil der Welle ist
stärker, quadratisch im Querschnitt und hat zwei quadratische Löcher,
durch welche die Windruthen gehen und verkeilt sind. Auf der Welle
sitzt das Kammrad, um die obere Hälfte seiner Peripherie geht eine Bremse
von Holz, deren eines Ende befestigt, deren anderes aber mittelst einer
eisernen Stange mit dem Hebel (...) verbunden ist, so daß durch ein
Niederziehen des Endes von dem Hebel, die Bremse auf die Peripherie des
Rades drückt und dadurch zu jeder Zeit der Gang der Mühle aufgehalten
werden kann. Das Kammrad soll in einen Drehling greifen, der auf der
Abbildung nicht dargestellt' ist. Quelle: Encyklopädisches Handbuch des Maschinen- und Fabrikenwesens, Carl Hartmann, Leipzig 1838, S. 181f
Bockwindmühle in Usselo bei Enschede, NL
Bockwindmühle in Dornum mit umbautem Bock
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Fotos und Bilder von Windmühlen in Ostfriesland: Levrai |
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