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Typen von Holländerwindmühlen - Bauarten von Holländerwindmühlen

 

 

Einen großen Fortschritt in der Windmühlentechnik erzielte man mit den ersten Holländerwindmühlen, die Ende 1600 gebaut wurden. Die Kappe ließ sich leicht in den Wind drehen. Gegenüber dem Vorgängertyp der Turm-Holländermühle hat die konische Form des neuen Holländertyps auch Vorteile hinsichtlich der Aerodynamik der Windmühle.

 

Windmühle in Idafehn, Ostfriesland. Galerieholländer (niederländisch stellingmolen) Windmühle: Windmühlen schaffen als Galerieholländer bessere Leistungen, je höher sie gebaut werden. Während eine Erdholländer-Windmühle bei schwachem Wind versagt, kann eine Galerieholländer-Windmühle dagegen noch eine erhebliche Leistung produzieren.

 

 

Durch größere Bauhöhen mancher Holländerwindmühlen war es nicht mehr möglich, die Flügel oder den Steert der Mühle zu erreichen. Man baute daher einen umlaufenden Balkon oder Galerie, von der Flügel wie Steert und Bremse bedient werden konnten. Daher der Begriff „Galerieholländer“.

Bei Windmühlen wird zischen gehendem und stehendem Werk unterschieden. In der Regel zahlte der Mühlenbesitzer entstehende Kosten am stehenden Werk, der pachtende Müller kam für die Kosten der gehenden Mühlenteile auf.

Bei der Mühle „Eiklenborg“ handelt es sich um einen zweistöckigen Galerieholländer von 1895, bis 1975 in Betrieb. Windmühle mit Busselheck. Mit Windrose und Jalousieflügeln. 2 Mahlgänge und ein Peldegang. Horizontalgattersäge mit Windantrieb.

 


Stehendes Werk

Die sich nach oben verjüngende achteckige steinerne Konstruktion verteilt den Druck der Mühlengewichts gleichmäßig auf die Fundamente. Die Mauern von Galerieholländermühlen sind in der Regel zwischen 0,75 cm und 1 Meter breit. Die Ecken sind pfeilerartig verstärkt. Oberhalb der Galerie erfüllt die Mauer keine tragende Funktion mehr, sie dient dem Schutz des hölzernen Achtkants vor Feuchtigkeit. Von der Galerie aus führen Türen nach Westen und Osten (Hauptwindrichtung).

Der Holzachtkant steht auf Natursteinen als Schutz vor Feuchtigkeit. Auf dem Mauerachtkant liegt das untere Tafelment.

Die Achtkantbalken (Hoekstiele/Oprichter) sind mit Querbalken (Kehrstiele) verbunden (Rahmen). Diagonale Adreaskreuze stabilisieren den Rahmen aus Hoekstielen und Querbalken.
Am oberen Ende des Holzachtkants bildet das obere Tafelment einen Bohlenring.

Auf einer Balkenlage bauen die jeweiligen Geschosse auf (Söller).
Oberster Boden – Kappsöller
Galerie – Galerieboden oder Steinboden (wenn hier Mahlsteine arbeiten)
Zwischen Kapp- und Galerieboden – Zwicksöller oder Storchennestboden
Auf den Höhe des Stirnrades – Spillboden
Boden, auf dem abgesackt wird – Mehlboden
Danach folgen 1.- 2.-, oder 3. Mehlboden

Die Kappe einer Holländenwindmühle

Die Kappe des Achtkants ist drehbar gelagert. Basis der Kappe sind die Fughölzer (Kehrbänke), die auf dem Smeerring im Abstand von ca. 2,50 Metern aufliegen. Aussparungen in der Stärke des Smeerrings verhindern ein Verkanten der Aufliegenden Fughölzer. Bestes Schmiermittel soll Schaftalg sein, ach Rindertalg kommt in Frage.

Eisenkufen in den Fughölzern und Eisenplatten auf dem Smeerring verringern den Reibungswiderstand der Mühlenkappe. Um genügend Platz für das Kammrad zu schaffen, sind die Fughölzer nicht gerade, sondern „bauchig“ ausgeschnitten.

Verbindung der Fughölzer, beginnend mit der Flügelseite:
Windbalken, Sturmbalken (zwischen Windbalken und Sturmbalken liegt der Bürgermeister (Zungenbalken, Kalf), großer Sprüüt (nimmt das obere Lager der Königswelle auf). Passt der große Sprüüt (Langsprüüt) nicht unter die Flügelachse, ist er auf dem Sturmbalken befestigt. In diesem Fall heißt der Lagerbalken des Königs „Königsbalken“. Danach folgt der Pennbalken und abschließend der Kurzsprüüt. Das Brett unterhalb des Windbalkens heißt Bart.

Auf Zwischenbalken, die auf dem Windbalken aufliegen, lagert das steinerne Achslager. Die Schmierung des Flügelachslagers erfolgt im Sommer mit einem Talgblock, in der kalten Jahreszeit zusätzlich mit Pflanzenöl.
Die das Achslager verkeilenden senkrecht stehenden Stützen heißen Kehrstiel und Wehrstiel.

Vorne in der Kappe befinden sich die Sturm- oder Windluken. Die hinteren Luken dienen zur Aufnahme von Bremshebel und Bedienstange der Jalousien sowie, wenn vorhanden, zur Wartung der Windrose.

Die Grundform der Kappe wird durch die Verbindung der 7 – 8 Röstermantjes je Mühlenkappenseite gebildet. Darauf liegende Bretter bilden den Rösterboden. Die obersten Sparrenverbindungen bilden Hahnenbalken.

Die Galerie einer Holländerwindmühle

Von der eichenen Galerie aus wird die Kappe der Mühle in den Wind gedreht, sofern die Mühle nicht über eine Windrose verfügt. Von hier aus können die Flügel gewartet, überprüft oder Segel gesetzt werden, wenn keine Jalousien vorhanden sind. Die Galerie verfügt über einen inneren und äußeren Balkenkranz. Verbunden werden die Balkenkränze durch die sternförmig liegenden Liggers. Nach unten stützt sich die Galerie auf Großschoren, die seitlich mit Kleinschoren zur Galerie hin abgestützt werden. An den Großschoren sitzen über dem Aufstützbereich Haltbügel. Die Brüstung der Galerie bilden senkrechte Mantjes mit dazwischen liegenden Kreuzen. Den oberen Abschluss bildet die Griffleiste. Überstehende Griffleisten in den Ecken nennt man Ohren.

Mühle bremsen und Mühle drehen lassen

Die Mühle ist zu überprüfen. Die Sturmstützen werden aus dem Kammrad genommen.

Bremskette anziehen und zwei Schritte zur Seite gehen (Uhrzeigersinn). Bremskette nachgeben. Die Mühlenflügel beginnen sich zu drehen. Zurück zum Ausgangspunkt und dort die Bremskette ca. 10 cm anziehen, um die Einrastung des Bremsbalkens in den Daumen zu kontrollieren.

 

Mischformen der Windmühlen sind zahlreich. Je nach Gegend, der Beschaffenheit des Untergrundes oder der Windverhältnisse wurden beispielsweise Galerieholländer mit einer Durchfahrt versehen. Bei einem Dachholländer handelt es sich um eine Windmühle, die auf ein bereits existierendes Gebäude aufgebaut wurde.

 

Varianten der Holländermühlen:

Eine eindeutige Typisierung ist aufgrund der Mischformen nicht immer einfach. Eine Sonderform ist der oft als "Dachholländer" oder "Unterbauholländer" bezeichnete Mühlentyp einer auf ein bestehendes Gebäude aufgesetzten Holländermühle.

 

Wallholländer (niederländisch bergmolen) oder Bergholländer) wurden auf einem Erdwall errichtet oder ein Erdwall wurde künstlich um die Mühle aufgeschüttet. Dies verschaffte den Flügeln der Windmühle eine größere Höhe und damit einen höheren Wirkungsgrad.  Auf dem Wallholländer stehen die Flügel damit höher im Wind und die Mühlenflügel sind über den Erdwall zu erreichen. In den Niederlanden werden Wallholländer-Windmühlen  bergmolen oder auch grondzeiler (Grundsegler) genannt.

 

Eine Weiterentwicklung des Wallholländers ist der Durchfahrtholländer (Kellerholländer). Bei diesem Holländermühlentyp kann das Korn mit Anhängern in die Mühle gebracht und witterungsgeschützt auch wieder als aus der Mühle geholt werden. Kann man nicht durch die Mühle fahren, handelt es sich um einen Kellerholländer.

Beispiele für Wallholländer-Windmühlen:

Erdholländer Windmühle in Aurich Tannenhausen. Erdholländer (Grundsegler) wurden ebenerdig hergestellt. Ebenerdig gebaute Holländer-Windmühlen werden Erdholländer genannt. Die Flügelenden sind dem Erdboden nahe. Die Mühle kann über den Steert vom Erdboden aus in den Wind gedreht werden. Der Bremshebel an der Kappenrückseite wird über eine Kette oder ein Seil bedient. Die Baukosten einer solchen Windmühle waren erheblich niedriger als zum Beispiel für einen Galerieholländer. Ein Nachteil war die geringere Leistungsfähigkeit der Mühle, der es durch die niedrige Höhe oft an Wind fehlte, um die Mühlsteine zu bewegen.

Beispiel für Erdholländer-Windmühlen:

Durchfahrt-Holländer (Keller-Holländer) sind ähnlich aufgebaut wie Wallholländer. Durchfahrt-Holländer haben einen wichtigen Vorteil. Die Bauern konnten mit ihren Gespannen in die Mühle (sozusagen in den "Mühlenkeller, im Wall) einfahren , Getreide entladen oder Mehl laden und auf der anderen Seite wieder aus der Windmühle herausfahren.

Turmholländer in Gildehaus, Grafschaft Bentheim

Turmholländer (Torenmolen), konisch, zylindrisch oder mehrkantig gemauert aus Bruch- oder Backsteinen als Steingrundsegler (niederländisch stenen grondzeiler) oder steinerne Galeriewindmühle.

Turmholländer - Windmühle in Gildehaus

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Fotos und Bilder von Windmühlen in Ostfriesland von Levrai.